Star-Fotograf Gianni Berengo Gardin ist tot
Als Autodidakt beginnt Gianni Berengo Gardin in den 1950er Jahren mit dem Fotografieren. Später wird er mit seinen Schwarz-Weiß-Chroniken berühmt, digitale Nachbearbeitung lehnt er ab. Seine Bilder schaffen es bis ins Museum of Modern Art. Jetzt ist der italienische Fotograf mit 94 Jahren gestorben.
Der italienische Fotograf Gianni Berengo Gardin ist im Alter von 94 Jahren in Genua gestorben. Das berichtete die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" unter Berufung auf Angaben seiner Tochter. Kulturminister Alessandro Giuli würdigte ihn als "einen unbestrittenen Meister der Fotografie", sein Blick habe die Geschichte des 20. Jahrhunderts erhellt.
Berengo Gardin fotografierte stets mit der Leica, immer in Schwarz-Weiß - und immer nah an den Menschen. Digitale Nachbearbeitung lehnte er ab: "Analog ist eine Form des Wartens", sagte er einmal in einem Interview.
Er wurde 1930 in Santa Margherita Ligure, einem kleinen Küstenort nahe Genua, geboren. Aufgewachsen ist er jedoch in Venedig, das er nach eigener Aussage als seine wahre Heimat betrachtete. Dort entstand auch eines seiner frühesten Schlüsselbilder: Auf einem Vaporetto (Wasserbus) unterwegs zum Markusplatz, fotografierte er eine morgendliche Szene im Berufsverkehr. Dieses Foto markierte den Übergang vom Amateur zum Profi, wie er selbst einmal sagte. Es wurde später in die Sammlung des Museum of Modern Art in New York aufgenommen.
Sozialer Blick, journalistische Tiefe
Als Autodidakt begann er seine Karriere in den 1950er Jahren mit sozialkritischen Reportagen. Die ersten Veröffentlichungen erschienen im italienischen Wochenmagazin "Il Mondo". Es folgten Beiträge in internationalen Magazinen wie etwa "Time", "Vogue Italia" und dem deutschen "Stern". Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Fotobände.
Ob in psychiatrischen Einrichtungen, Roma-Siedlungen, Industriebetrieben oder am Rand der Großstädte - seine Fotoreportagen zeigten stets das wahre Leben. "Fotografie ist meine Leidenschaft", sagte er einmal. "Wenn man aus Leidenschaft handelt, gibt es keine Belastungen, keine Anstrengungen."
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