Kurz vor der Show am Paléo Festival sind Frontfrau Skin und Gitarrist Ace zu Scherzen aufgelegt. Seit 30 Jahren stehen Skunk Anansie zusammen auf der Bühne und versprühen dabei immer noch Spielfreude.

Ihr Geheimnis für ein langes, glückliches Bandleben? «Wir sind richtig gute Freunde. Ich mag alle ausser Ace», sagt Skin im Interview mit SRF 3 und beide gackern vergnügt über den freundschaftlichen Diss.

Eigene Erfahrungen besungen

In Skunk Anansis Texten geht es oft weitaus weniger lustig zu und her. Seit den Anfängen 1994 thematisieren sie gesellschaftliche Missstände. So ist «Selling Jesus» eine scharfe Abrechnung mit der Kommerzialisierung von Religion und dem Missbrauch des Glaubens.

«Little Baby Swastika» handelt davon, wie bereits Kinder mit Rassismus und Vorurteilen konfrontiert werden. In «This Is Not Your Life» singt Skin gegen gesellschaftliche Erwartungen und vorgefertigte Lebensentwürfe an.

Sie selbst hat als Schwarze, queere Frau mit Glatze in der Rockszene schon früh gesellschaftliche Normen gesprengt. Sie habe es nie darauf angelegt, politische Slogans oder Parolen in die Welt zu setzen, sagt Skin. «Ich habe nur die Erfahrungen besungen, die ich in meinem Leben gemacht habe.»

Keine Energie für Ignoranz

Mit ihrer rebellischen, authentischen und kompromisslosen Art hat Deborah Anne Dyer alias Skin früh ikonischen Staus und Vorbildfunktion erlangt. Kann das auch zur Bürde werden? «Nein», sagt Skin. Sie sei einfach nur glücklich, die Frontfrau einer Rockband zu sein.

Und führt aus: «Warum sollte ich Zeit und Energie in ignorante Menschen stecken? Schwarze Leute können Rassisten nicht flicken, Menschen aus der Queer-Community können Homo- oder Transphobie nicht flicken. Das ist nicht meine Aufgabe, das müssen diese Leute schon selbst tun.» Diese Haltung habe sie schon früh für sich entwickelt.

«Nicht so wie Oasis»

Im Mai 2025 haben Skunk Anansie ihr siebtes Album «The Painful Truth» veröffentlicht. Darauf zeigt sich die Band stilistisch breit. In «An Artist Is an Artist» sprechsingt Skin über Gitarrenriffs und elektronische Elemente. «Animal» ist eine dunkle, hypnotische Nummer mit Industrial-Anleihen und «Shoulda Been You» kommt mit Ska-Beats daher.

«Wir versuchen, uns nicht zu wiederholen und nicht immer das gleiche Album zu machen. Nur sehr wenige Bands kommen damit davon. Oasis zum Bespiel», sagt Skin und lacht. Sie hätten aber keinen Beef mit Oasis, betont Ace. Schon nur, weil «Wonderwall» einer der besten Songs sei, die je geschrieben wurden, fügt die Sängerin an.

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