Die 66-jährige Schauspielerin Jamie Lee Curtis spricht sich mit drastischen Worten gegen Beauty-OPs und aktuelle Schönheitsideale aus. Generationen von Frauen seien bereits "entstellt". Bei ihrer Filmkollegin Lindsay Lohan zeigt sie sich allerdings milde.

Oscar-Preisträgerin Jamie Lee Curtis hat in einem aktuellen Interview scharfe Kritik an der Schönheitsindustrie geäußert - und dabei einen drastischen Vergleich gezogen: Sie sprach von einem "Genozid einer Generation von Frauen durch die Kosmetikindustrie". Im Gespräch mit dem Magazin "Guardian Saturday" erklärt sie ihre provokante Wortwahl damit, dass sie seit Jahren bewusst das Wort "Genozid" verwende, "weil es ein starkes Wort ist". Sie sei überzeugt, dass durch Beautyeingriffe und den Druck von gesellschaftlichen Schönheitsidealen inzwischen "ein oder zwei Generationen natürlichen menschlichen Aussehens ausgelöscht" worden seien.

Passend dazu setzt sie im begleitenden Fotoshooting ein visuelles Statement: Curtis posiert mit übergroßen roten Wachslippen - eine bewusste Übertreibung, wie sie selbst betont.

In Schönheitseingriffen sieht die 66-Jährige einen endlosen Kreislauf, durch den Generationen von Frauen "entstellt" worden seien. Daraus auszubrechen sei sehr schwer. Besonders kritisch sieht sie dabei vor allem die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) und Gesichtsfiltern in sozialen Medien. Diese verstärkten die Tendenz, sich einem digital bearbeiteten Schönheitsideal anpassen zu wollen. "Wenn man das Vorher-Nachher eines Filters sieht, denkt man schnell: 'Das sieht besser aus.' Aber was ist besser? Besser ist unecht."

Curtis' Haltung ist geprägt von ihren eigenen Erfahrungen in Hollywood. Sie berichtet davon, wie sie miterlebte, dass die Hollywood-Karrieren ihrer Eltern Tony Curtis und Janet Leigh mit dem Älterwerden an Strahlkraft verloren - und mit ihnen auch ihr Lebensunterhalt. "Das ist sehr schmerzhaft", sagt sie rückblickend.

Kein Affront gegenüber Lindsay Lohan

Gleichzeitig betont Jamie Lee Curtis, dass sie niemanden verurteilen wolle, der sich für Eingriffe entscheidet. "Ich versuche nicht, jemanden zu bekehren", sagt die Schauspielerin. Es sei nicht ihre Aufgabe, anderen ihre Meinung aufzudrängen - auch nicht gegenüber Kolleginnen wie Lindsay Lohan, mit der sie sich durch den Film "Freaky Friday" und die aktuelle Fortsetzung "Freakier Friday" verbunden fühlt.

"Sie braucht meinen Rat nicht", sagt Curtis über die 39-Jährige, die gerade mit viel diskutiertem und durchaus verändertem Äußeren ihr Film-Comeback feiert. "Sie ist eine voll funktionsfähige, kluge Frau und kreative Person. Privat hat sie mir Fragen gestellt, aber nichts, was über das hinausgeht, was man eine ältere Freundin fragen würde."

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