Einst als Ehezerstörerin geächtet, feiert Camilla nun ihren 78. Geburtstag als respektierte Royal. Ihr sozialer Einsatz und ihre Zurückhaltung haben das Ansehen der britischen Königin enorm gesteigert. Doch der Weg dorthin war von Hass und Vorwürfen geprägt.

Wären die Briten vor vielen Jahren nach der unbeliebtesten Person in der Riege der Royals gefragt worden, hätten viele nur einen Namen genannt: Camilla. Lange war die heutige Königin in ihrer Rolle der neuen Frau an der Seite des Thronfolgers geächtet, galt sogar als Gefahr für die britische Monarchie. Nun wird die Ehefrau von König Charles III. am Donnerstag 78 Jahre alt - und hat wie kaum ein anderer Royal einen Imagewandel erlebt.

Heute gilt die in London geborene Adlige als akzeptiert und respektiert. Nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts YouGov reiht sich Camilla in die Top 10 der beliebtesten britischen Royals ein - und übertrumpft damit Prinz Harry und Meghan. Zwar reicht es aktuell nur für Platz 9, doch auch das wäre vor einigen Jahren kaum denkbar gewesen.

Lange litt die große Liebe von Charles unter dem Vorwurf, sie habe seine erste Ehe mit der in Großbritannien verehrten Diana ruiniert. Das wurde auch von einem der bekanntesten Diana-Zitate beflügelt: "Wir waren zu dritt in dieser Ehe, deswegen war es ein bisschen eng", hatte sie einst in einem TV-Interview gesagt. Der öffentliche Disput, der die Aufmerksamkeit der britischen Boulevardpresse mit sich brachte, setzte Camilla ordentlich zu. Besonders nach dem tragischen Tod der "Prinzessin der Herzen" bei einem Autounfall in Paris im August 1997 wuchs der Hass auf Camilla. Über ein Jahr habe sie ihr Haus nicht verlassen können, heißt es in einer Dokumentation über die Königin, die Ende letzten Jahres erschien. Eine schwere Zeit, die sie nur dank ihrer Familie überstanden habe.

"Schreckliche Dinge" über Camilla geschrieben

Doch was ist es, womit die Königin die britischen Herzen nun doch zumindest ein bisschen erwärmt hat? "Sie hielt sich einfach bedeckt", sagte ein Königshaus-Beobachter in der Doku. Und das, obwohl "schreckliche Dinge über sie geschrieben" worden seien. "Sie hat sich, soweit ich weiß, nie an jemandem gerächt. Sie hat es einfach über sich ergehen lassen."

"Damals war die Vorstellung, dass diese 'bösartige Frau', diese 'Ehezerstörerin' einmal Königin sein könnte, mehr als absurd", erklärte auch die frühere BBC-Korrespondentin Jennie Bond. Mit der Zeit hätten sich die meisten Menschen jedoch daran gewöhnt, dass es sich bei Camilla um Charles' große Liebe handelt.

Dass sie für ihre Liebsten auch in der Rolle als gefasste und starke Königin auftreten kann, bewies Camilla ebenso. In den ersten Wochen, nachdem erst Charles und dann auch Kate ihre Krebserkrankungen öffentlich gemacht hatten, erwies sie sich als Anker der Stabilität, indem sie zahlreiche Termine alleine wahrnahm und für die Erkrankten einsprang.

Camillas soziale Ader

Ein nicht unerheblicher Teil ihres Imagewandels dürfte sich allerdings auch auf ihr soziales Engagement zurückführen lassen. So setzt sich Camilla, die als Bücherwurm gilt, für die Leseförderung ein. Für ihren Einsatz für die Literatur wurde sie im vergangenen Jahr mit einer Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

In Großbritannien engagiert sie sich außerdem seit Längerem für Frauen, die häusliche oder sexualisierte Gewalt erlebt haben. Aufmerksamkeit bekam sie etwa, als sie der Französin Gisèle Pelicot einen Brief schickte. Darin brachte sie laut der Nachrichtenagentur PA ihre Bewunderung für Pelicot zum Ausdruck. Zudem ist die Königin Vorsitzende zahlreicher Organisationen, Themen wie Tierschutz oder die Aufklärung über die Krankheit Osteoporose, an der ihre Mutter litt, sind ihr ein Anliegen.

Zwei Tage vor ihrem Geburtstag besuchte die auch als Hundefreundin bekannte Camilla erneut ein Londoner Tierheim, um einen neuen Hundegarten einzuweihen. Bilder einer mit Hunden kuschelnden Königin? Ein weiterer Jackpot für Camillas Image.

Anlässlich ihres Ehrentags veröffentlichte der Buckingham-Palast zudem ein Foto von der Königin, auf dem sie mit einem warmen Lächeln entspannt gegen einen Gartenzaun gelehnt ist. Dafür wählte Camilla einen ganz besonderen Ort: das Ray Mill House, Camillas privates Refugium in Wiltshire, das sie 1996 nach ihrer Scheidung von ihrem ersten Ehemann Andrew Parker Bowles erworben hatte. Das von Hoffotograf Chris Jackson "diesen Monat" aufgenommene Bild strahlt eine ungewöhnliche Intimität aus. Nicht die prunkvollen Säle des Buckingham-Palasts oder die repräsentativen Räume des Clarence House bilden die Kulisse, sondern der verwunschene Garten ihres Landsitzes - ein Ort, dem Camillas Herz gehört wie keinem anderen.

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