Fulminantes Thrillerfinale am "Puls der Angst"
Seit Jahren sorgt die Thriller-Erfolgsreihe "Auris" der beiden deutschen Bestsellerautoren Kliesch und Fitzek für Gänsehaut und neue Klangwelten der Spannung. Doch nun sagen True-Crime-Podcasterin Jula und der forensische Phonetiker Hegel "Servus". Aber leise ist nicht ihr Ding. Im Gegenteil.
Jula Ansorge, Matthias Hegel: Bei diesen Namen dürften Thrillerfans hierzulande die Herzen bis zu den Ohren schlagen vor freudiger Erregung. Die Bücher und Hörspiele der "Auris"-Reihe rund um die junge True-Crime-Podcasterin und den forensischen Phonetiker des Bestsellerduos Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek gehören hierzulande seit Jahren zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Mit "Puls der Angst" ist nun der sechste Teil der Serie erschienen - und damit der letzte wohlgemerkt. Worum geht's im finalen "Auris"-Showdown?
"Also pass auf: Die Mutter meiner Schwester Jula, die eigentlich gar nicht meine Schwester ist, hat vor 100 Jahren eine Gruppe von kranken Arschlöchern an die Bullen verraten und sich dann im Zeugenschutz versteckt. Die beiden Oberarschlöcher haben sie aber jetzt gefunden und sind nach Berlin gekommen, um sich zu rächen." Passender als mit den Worten von Elias, Julas Halbbruder, lässt sich der Plot von "Puls der Angst" nicht zusammenfassen. Und damit: Auf zu einer letzten Runde des vollkommenen Wahnsinns.
Sechs Jahre, sechs Erfolgsthriller
Auf diese Runde sollte man sich als Hörer des bei audible erschienenen Werks aber nur begeben, wenn man die fünf vorherigen Teile bereits kennt. Am größten ist der Spaß zudem, wenn man die Teile nacheinander wegbingt, wie eine gute Streamingserie. Die knackigen Längen von rund fünfeinhalb bis siebendreiviertel Stunden laden neben den Plots und Stimmen regelrecht dazu ein. Zumal die gesamte Reihe über einen Zeitraum von sechs Jahren veröffentlicht wurde.
Die beiden Hauptcharaktere Jula und Hegel sind sich in dieser Zeit treu geblieben und haben sich dennoch weiterentwickelt. Ihre "Beziehung" zueinander, ihr Handeln miteinander ist das Salz in der "Auris"-Suppe. Hier Jula, emotionsgeladen, ein Bauchmensch. Dort Hegel, kühl und organisiert. Was sie beide eint, ist die Vergangenheit: bei beiden verworren und voller Widersprüche und offener Fragen. Aber die werden nun beantwortet.
Ein Abschied mit Tränen
Jula entdeckt die Wahrheit ihrer Familie, ihrer angeblich dementen Mutter. Sie landet in einem Netz des Terrors aus längst vergangenen Zeiten, findet Zusammenhänge, die erschrecken. Kliesch und Fitzek sind dabei thematisch brandaktuell: Eine kleine Terrorzelle, die Rache will, die mit einem Paukenschlag abtreten und dennoch in die Geschichte eingehen will. Zwei Personen, die eiskalt über Leichen gehen, die aber ebenso als nette Rentner von nebenan durchgehen könnten, die den Nachbarskindern im Sommer mit einem einnehmenden Lächeln im Gesicht ein Eis offerieren. Der erdachte Plot erscheint so real, dass die Gänsehaut beim Hörer zu einer dauerhaften Erscheinung werden könnte.
Das Sprecherensemble um Simon Jäger, Oliver Masucci und Luisa Wietzorek und, und, und, sorgt dafür, dass sich der Hörer als Teil der "Auris"-Reihe fühlt. Mittendrin statt nur dabei sozusagen. Es ist aber auch für jeden Geschmack etwas dabei, das Publikum daher breitgefächert. Erfolg in und aus der Mitte der Gesellschaft.
Die eine oder andere Träne am Ende von "Puls der Angst" ist da gewiss, ob aus Freude oder Leid bleibt einmal dahingestellt. Vielleicht gilt ja: Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören …
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke