Der ESC-Chef schmeißt hin
Fünfmal fungiert der Schwede Martin Österdahl als Supervisor des Eurovision Song Contests. Eher wenig im Vergleich zu seinem Vorgänger, der zehn Jahre lang im Amt war. Doch Österdahl gibt den Posten nun auf - wegen der politischen Turbulenzen in den vergangenen Jahren?
Der Chef des Eurovision Song Contests (ESC), Martin Österdahl, hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Österdahl werde im Sommer nach fünf Jahren seinen Posten als Executive Supervisor des Musikwettbewerbs aufgeben, teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) mit. Wer seine Nachfolge antritt, stehe noch nicht fest.
Der Schwede verantwortete ab 2021 die ESC-Shows in Rotterdam, Turin, Liverpool, Malmö und zuletzt im Mai in Basel. Er übernahm das Amt von dem Norweger Jon Ola Sand, der zehn Jahre lang als Supervisor aktiv war. Trotz des weltweit ungebrochen großen Interesses an der Veranstaltung hatte es bei den beiden jüngsten ESC-Ausgaben auch viel öffentliche Kritik gegeben.
Bereits das Finale in Malmö 2024 war von Debatten um den Nahost-Konflikt überlagert. Außerdem wurde der mitfavorisierte Niederländer Joost Klein kurzfristig disqualifiziert. Anlass war eine angebliche Attacke Kleins auf eine Kamerafrau - strafrechtlich wurden die Vorwürfe gegen den Sänger später jedoch fallengelassen. Österdahl war in Malmö vor laufenden Kameras mehrfach vom ESC-Publikum ausgebuht worden.
ESC-Direktor übernimmt vorerst
In diesem Jahr gab es erneut Debatten um die Teilnahme Israels, das bei der Publikumsabstimmung am meisten Punkte holte. Die EBU wollte nach Kritik aus anderen ESC-Teilnehmerländern Manipulationsvorwürfe bei der Abstimmung prüfen. Anders als in den Jahren zuvor üblich verzichtete Österdahl darauf, während der Shows in Basel persönlich zu erscheinen, um einer erneuten Konfrontation mit dem Publikum aus dem Weg zu gehen.
Vorläufig soll der bisherige ESC-Direktor Martin Green die Verantwortung für den Wettbewerb übernehmen. Seine Position war als eine Konsequenz aus der Skandal-Veranstaltung in Malmö erst vor einem Jahr geschaffen worden. Weitere Details zur künftigen Struktur des ESC-Führungsteams sollen der EBU zufolge zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.
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