Für das militärische Vorgehen gegen den Iran zollt Kanzler Merz Israel in einem Interview Respekt. Die Aussage, Israel mache "die Drecksarbeit" für den ganzen Westen, sorgt im Nachgang parteiübergreifend für heftige Kritik. Nun bemühen einige Kritiker die Justiz, darunter ist auch wieder Dieter Hallervorden.

Die umstrittenen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zum israelischen Angriff auf den Iran haben eine Strafanzeige zur Folge. Die Anzeige sei beim Generalbundesanwalt und bei der Staatsanwaltschaft Berlin eingereicht worden, sagte der frühere Bundestagsabgeordnete der Linken, Diether Dehm. Es gebe etwa 20 Unterzeichner, darunter auch Dieter "Didi" Hallervorden. Der Kabarettist hatte zuvor Merz' Wortwahl kritisiert und unter dem vom ZDF in seinem Instagram-Kanal geposteten Video den Kommentar geschrieben: "Noch jemand, der umgehend vor Gericht gehört!"

Merz hatte in einem ZDF-Interview mit Blick auf Israels Krieg gegen den Iran das Wort "Drecksarbeit" benutzt. Moderatorin Diana Zimmermann hatte den Begriff in ihrer Frage benutzt, und Merz griff es auf: "Frau Zimmermann, ich bin Ihnen dankbar für den Begriff Drecksarbeit. Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle. Wir sind von diesem Regime auch betroffen. Dieses Mullah-Regime hat Tod und Zerstörung über die Welt gebracht." Dieses Zitat hatte im Nachgang parteiübergreifend scharfe Kritik ausgelöst.

Merz habe sich strafbar gemacht, auch wenn er die Äußerung nicht in Deutschland, sondern am Rande des G7-Gipfels in Kanada getätigt habe, argumentierte Dehm. Der Kanzler habe unter anderem gegen Artikel 26 des Grundgesetzes verstoßen. Demnach sind Handlungen, die das friedliche Zusammenleben von Völkern stören können, verfassungswidrig.

"Wenn ein deutscher Regierungschef in seiner Vorbildfunktion meint, derart offen und öffentlich gegen Ar. 26 verstoßen zu dürfen, könnten sich künftig noch mehr Menschen in Deutschland ermutigt fühlen, Angriffskriege zu propagieren", heißt es in der Anzeige. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe äußerte sich dazu nicht, und die Staatsanwaltschaft Berlin konnte den Eingang einer Anzeige bisher nicht bestätigen.

Hallervorden in der Kritik

Hallervorden war bereits im April 2024 mit einem umstrittenen Video über Israels Krieg gegen die Hamas in Gaza in die Schlagzeilen geraten. In dem dreiminütigen Film, den Hallervorden auf Instagram und Facebook gepostet hatte, sprach er in einem Gedicht im Zusammenhang mit Israels Politik von Apartheid und Völkermord.

Er forderte eine Feuerpause und die Freilassung aller Geiseln. Das Video war unter anderem beim Zentralrat der Juden auf Kritik gestoßen. Hallervorden hatte in der Folge sein Video zum Krieg in Gaza gegen Kritik verteidigt und sich auf das Recht auf Meinungsfreiheit berufen. An dem Text hatte auch der frühere Bundestagsabgeordnete Dehm mitgeschrieben.

Hallervorden ist Leiter des Schlosstheaters in Berlin und hat sich vor allem als Kabarettist und Schauspieler in Film und Fernsehen einen Namen gemacht. Zuletzt erntete Hallervorden Empörung und Rassismus-Vorwürfe für die Verwendung des "N-Worts" in einer Neu-Auflage seines berühmtesten Sketches "Palim, Palim!" während einer ARD-Jubiläums-Show im April. Auch diese Vorwürfe hatte er zurückgewiesen.

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