Nach den turbulenten Jahren mit starken Preisschwankungen hat sich der Gebrauchtwagenmarkt in Europa 2025 spürbar beruhigt. In Deutschland – ebenso wie in den Kernmärkten Österreich, Italien, Belgien und den Niederlanden – blieben Preise, Angebot und Nachfrage weitgehend stabil.

Der durchschnittliche Gebrauchtwagen kostete hierzulande 27.787 Euro – fast genauso viel wie im Vorjahr. Gleichzeitig zeigt sich, dass sich das Preisniveau deutlich über dem Stand vor der Pandemie eingependelt hat. Im Jahr 2019 kostete ein Gebrauchtwagen im Schnitt rund 20.600 Euro – etwa 35 Prozent weniger als heute.

Gründe für das neue Preisniveau

Nach Einschätzung von Autoscout24 sind mehrere Faktoren für die Entwicklung verantwortlich. Neben Inflation und gestiegenen Produktionskosten tragen technologische Fortschritte und umfangreichere Serienausstattungen zur Verteuerung bei. Hinzu kommt ein struktureller Wandel im Markt: Fahrzeuge werden im Durchschnitt jünger.

"Immer mehr Fahrzeuge stammen aus verkürzten Leasingverträgen von nur 12 bis 24 Monaten. Diese sind hochwertig ausgestattet und entsprechend teurer", erklärt Stefan Schneck, Deutschland-Vertriebschef bei AutoScout24. Dadurch werde das Preisniveau stabilisiert und eine Rückkehr zu früheren Durchschnittswerten verhindert.

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Auch auf der Angebots- und Nachfrageseite zeigte sich 2025 ein stabiles Bild. In Deutschland registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt von Januar bis November rund 6,0 Millionen Besitzumschreibungen – ein minimaler Rückgang von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Ähnliche Entwicklungen waren in Belgien und Österreich zu beobachten, während Italien und die Niederlande leicht zulegten. Das Angebot auf Autoscout24 blieb in Deutschland und Österreich konstant. In den Niederlanden wuchs es deutlich, unter anderem durch eine stärkere Präsenz professioneller Händler.

Volkswagen europaweit an der Spitze

Im Markenranking auf Basis konkreter Kaufanfragen behauptete Volkswagen 2025 seine führende Position und belegte in vier der fünf betrachteten Länder sowie im EU-Gesamtranking Platz eins. Mercedes-Benz und BMW folgen in vielen Märkten auf den Rängen zwei und drei. In Italien bleibt Fiat die meistnachgefragte Marke und unterstreicht die Bedeutung nationaler Präferenzen.

Ausblick auf 2026: Bewegung durch Kaufprämie

Für das Jahr 2026 rechnet AutoScout24 mit neuen Impulsen durch die angekündigte Elektroförderung. Schneck erwartet, dass gebrauchte Elektrofahrzeuge stärker unter Preisdruck geraten könnten, während auch der Markt für gebrauchte Verbrenner leichte Effekte spüren dürfte.

„Kurz gesagt: 2026 dürfte wieder ein Jahr moderat fallender Gebrauchtwagenpreise werden“, so Schneck. Verbraucher sollten Angebote genau vergleichen und bei passenden Fahrzeugen zügig entscheiden.


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