Positive Aussichten für den Gebrauchtwagenmarkt: Marktexperte Detlef Borscheid erwartet für das Gesamtjahr 2025 zwar nur etwa 6,47 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen, was nahezu dem Vorjahreswert entspricht (minus 0,2 Prozent). 2026 werden die Zahlen aber leicht auf rund 6,55 Millionen steigen, was ein moderates Wachstum von 1,2 Prozent bedeutet. 

"Diese Entwicklung spiegelt eine Stabilisierung des Gebrauchtwagenmarktes wider, nachdem die Marktaktivitäten in den Vorjahren stark zurückgegangen waren. Die leichte Erhöhung im Jahr 2026 deutet auf eine vorsichtige Erholung und eine positive Marktdynamik hin, die durch Faktoren wie sinkende Zinsen, steigende Kaufkraft und ein wachsendes Angebot an jungen Gebrauchtwagen durch eine größere Anzahl von Leasingrückläufern und eine Erhöhung der taktischen Neuzulassungen begünstigt wird", schreibt der Branchenkenner in einer aktuellen Analyse für AUTOHAUS. 

Die Entwicklung der Pkw-Besitzumschreibungen zeigt seiner Auswertung zufolge in den letzten Jahren deutliche Schwankungen, geprägt von einem durch Corona bedingten Rückgang in den Jahren 2020 bis 2023 und gefolgt von einer Erholung ab 2024. Vor-Corona-Zahlen lägen aber immer noch in weiter Ferne, den wirtschaftliche Unsicherheiten und geo-politische Krisen beeinflussten bis heute das Nachfrageverhalten und schwächten die Gebrauchtwagennachfrage ab.

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Hohen Flottenzulassungen haben positiven Einfluss

Laut Borscheid werden die außergewöhnlich hohen Flottenzulassungen des Jahres 2023 einen spürbar positiven Einfluss auf die Besitzumschreibungen im nächsten Jahr haben. Da viele Firmen- und Leasingfahrzeuge typischerweise nach rund drei Jahren in den Gebrauchtwagenmarkt zurückkehren, entstehe ab 2026 ein deutlich erhöhtes Angebot an jungen, attraktiven Gebrauchtwagen. "Diese Rückläufer sorgen nicht nur für eine Belebung des Marktes, sondern erhöhen auch die Anzahl der Halterwechsel, da Fahrzeuge aus Unternehmensflotten aufgrund ihres guten Zustands und ihrer transparenten Wartungshistorie besonders gefragt sind." 

Auch steigende taktische Neuzulassungen führten dazu, dass das Angebot an jungen Gebrauchtwagen deutlich zunehme. "Taktische Zulassungen werden genutzt, um Verkaufsziele zu erreichen, Lagerbestände zu reduzieren oder attraktive Preisvorteile für den späteren Weiterverkauf zu schaffen. Diese Fahrzeuge werden meist nur sehr kurz bewegt oder sogar ausschließlich zugelassen, ohne tatsächlich genutzt zu werden. Dadurch gelangen sie schon nach wenigen Wochen oder Monaten als junge Gebrauchte zu attraktiven Konditionen auf den Markt", erläutert der Experte. Das führe zu einer spürbaren Angebotsausweitung in diesem Segment und erhöhe gleichzeitig die Auswahl für preisbewusste Käufer, die ein nahezu neuwertiges Fahrzeug zu einem reduzierten Preis suchten.

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