Am Ende geht es schneller als gedacht. Nach 55 Jahren läuft bei Ford in Saarlouis an diesem Freitag (14. November) das letzte Auto vom Band. "Wir sind einfach schon früher mit dem Programm fertig", sagte der Betriebsratsvorsitzende von Ford in Saarlouis, Markus Thal, der Deutschen Presse-Agentur. 

Am letzten Tag seien noch um die 100 Autos vom Typ Focus für die Endmontage vorgesehen. "Und irgendwann wird dann das letzte Auto auf Rädern stehen", sagte Thal. Das Ende der Fahrzeugproduktion gehe den Beschäftigten in Saarlouis emotional sehr nahe. In den vergangenen Tagen hätten etliche Mitarbeiter Tränen in den Augen gehabt.

Das letzte Auto, das vom Band rollt, werde später der Stadt Saarlouis überreicht, sagte Thal. "Es ist für das Museum in Saarlouis." Zuletzt hatte man den 21. November als letzten Tag der Fahrzeugproduktion eingeplant. 

Mehr als 15 Millionen Fahrzeuge gefertigt 

Zuletzt sind laut Thal noch 2.700 Menschen im Saarlouiser Werk beschäftigt gewesen. Für 1.000 Mitarbeiter geht es danach im Werk weiter: Sie werden Komponenten und Ersatzteile für Ford in Europa bauen.

Mehr zum Thema entdecken Autohersteller Schrumpfkurs: Ford will in Deutschland 2.900 Stellen abbauen Autohersteller Ford-Jobabbau: Betriebsrat bangt um Zukunft des Standorts Autohersteller Kurz gemeldet: Notizen aus der Mobilitätsbranche

Seit Beginn der Fertigung des US-Autobauers in Saarlouis im Januar 1970 sind im Werk mehr als 15,6 Millionen Fahrzeuge gebaut worden, wie ein Ford-Sprecher in Köln mitteilte. Die erfolgreichsten Modelle, die in Saarlouis vom Band liefen, waren der Ford Escort und der Ford Focus. 

Entscheidung wurde vor drei Jahren getroffen 

Die Ford-Geschäftsführung hatte im Juni 2022 entschieden, die Produktion des Modells Focus im Saarland zu beenden und dem Werk im spanischen Valencia den Vorzug für den Bau einer Elektroauto-Plattform zu geben. Die Entscheidung traf die damals noch 4.600 Beschäftigten hart. 

Seit Februar 2024 gilt für die Beschäftigten im Ford-Werk ein Sozialtarifvertrag, der unter anderem die Weiterbeschäftigung von 1.000 Mitarbeitenden bis Ende 2032 vorsieht. Zudem sind hohe Abfindungen und Prämien, die Bildung einer Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme vereinbart worden.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke