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Er soll den zweitgrößten Autozulieferer Deutschlands aus der Krise holen: Mathias Miedreich übernimmt ab dem 1. Oktober 2025 die Führung bei ZF in Friedrichshafen und löst damit Holger Klein ab. Für die Belegschaft ist der 50-Jährige kein Unbekannter, seit Januar sitzt er als Chef der Antriebssparte im Vorstand. Wie tickt der künftige Chef? 

Miedreich ist Manager mit internationalem Zuschnitt. Nach dem BWL-Studium in Erlangen-Nürnberg arbeitete er in unterschiedlichen Positionen für Siemens, Continental und Faurecia in Europa und Asien. 2021 übernahm r den Chefposten bei Umicore mit Sitz in Brüssel, einem Weltmarktführer für Materialtechnologie und Kreislaufwirtschaft. Dort war er bis Mai 2024 an der Spitze. 

Ein Mann der klaren Worte 

Seit Januar verantwortet er die Division Elektrifizierte Antriebstechnologien bei ZF, zu der neben elektrischen und hybriden Antrieben auch Verbrenner gehören. Diese Sparte soll er nach seinem Wechsel ins Chefbüro auch weiter interimsmäßig führen, bis ein Nachfolger gefunden ist. 

Vor seiner Benennung sagte der künftige ZF-Chef der "FAZ" auf der Automesse IAA Mobility in München, dass im Umgang mit Mitarbeitern vor allem Transparenz wichtig sei. "Man kann sich selbst als Mensch schwer verstellen, und man sollte auch Leute, mit denen man arbeitet, nicht für dumm verkaufen. Wenn man am Ende des Tages die Wahrheiten nicht klar anspricht, dann verliert man die Leute." 

Aufsichtsrat lobt Entscheidungsstärke 

Der Aufsichtsrat beschreibt Miedreich als ZF-Vorstand mit einer Kombination aus Entscheidungsstärke und Kommunikationsfähigkeit. Die Restrukturierung der "Division E" habe er schon bedeutend vorangetrieben, so Aufsichtsratschef Rolf Breidenbach. 

ZF ist mit mehr als zehn Milliarden Euro hoch verschuldet und leidet unter dem verzögerten Anlauf der E-Mobilität. Bis Ende 2028 sollen in Deutschland bis zu 14.000 Stellen gestrichen werden. Die Antriebssparte steht aktuell im Zentrum der Restrukturierung 

Die Strategie des neuen Chefs 

Vier Themen stehen für ihn oben auf der Agenda: Kosten runter, das Portfolio straffen, Fertigungsstandorte prüfen und Mitarbeiterabbau, wie Miedreich der "Wirtschaftswoche" erst kürzlich sagte. "Schwierig, aber notwendig", nennt er diese Schritte. "Es gibt kein Szenario, in dem ein weißer Ritter auf einem Pferd geritten kommt und uns da rausholt." Betriebsbedingte Kündigungen wolle er vermeiden, ausschließen könne er sie nicht. 

Die Mitarbeiter, die er bei Standortbesuchen getroffen hat, wüssten um die Härte des Weges, sagt er in dem Interview. "Wir haben so viele Dinge zu lösen, da sollten wir alle an einem Strang ziehen, um der Division E und ZF wieder zu alter Stärke zu verhelfen", betont er. (Von Aleksandra Bakmaz, dpa)


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