Markenausblick Kia: Cooles aus Korea
Als Kia vor etwa fünf Jahren seinen Relaunch begann, die Transformation vom reinen Autohersteller hin zum Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen, ahnte kaum einer, dass die koreanische Marke diese Strategie so schnell und konsequent umsetzen würde. Eine zentrale Säule bei besagtem Umbau bildet die Elektrifizierung der Modellpalette. Entwickelt wurde hierfür eine hochmoderne Konzernarchitektur, die E-GMP. Auf ihr basieren – zumindest was den europäischen Markt betrifft – bislang das sportliche Crossover EV6, das siebensitzige Full-Size-SUV EV9 und das Kompaktmodell EV3. Alle drei Fahrzeuge sind auf der Straße.
Wie geht’s weiter? Gewöhnlich hält sich der koreanische Hyundai-Konzern, zu ihm gehört Kia, mit Informationen zu neuen Modellen eher bedeckt. Eine Ausnahme bildete der im Frühjahr stattgefundene sogenannte „Kia Investor Day“ in Seoul/Korea. Auf ihm ließ Vorstandschef Ho Sung Song im Zuge des „Plan S 2030“ teils durchblicken, was sich an Neuheiten für die kommenden Jahre in der Pipeline befindet.
In fünf Jahren: 15 Elektroautos (BEV) und 10 Plug-in-Hybride
Ziel ist es, in fünf Jahren 15 Elektroautos (BEV) und 10 Plug-in-Hybride (PHEV) im Portfolio zu haben. Das globale Absatzziel von Kia liegt bei 4,19 Millionen Fahrzeugen, davon sollen 1,26 Millionen ausschließlich elektrisch angetrieben sein. Das Gros wird dabei auf Modelle des B- und C-Segments entfallen.
Ein Anfang ist gemacht. Voriges Jahr erschien der EV3, ein Kompakt-SUV, 4,30 Meter lang und zum Preis ab 35.990 Euro. Er löst den elektrischen Niro ab, den Kia bereits aus dem Programm genommen hat. Diesen Herbst kommt der EV4 als Hatchback-Fahrzeug (Steilheck) hinzu, mit 4,45 Metern etwas länger als der EV3, dafür in der Silhouette weniger SUV-artig. Positioniert hat Kia den EV4 somit in der wichtigen Golf-Klasse. Zwei Batteriegrößen, 58,3 oder 81,4 kWh, stehen zur Auswahl. Mit der größeren sind bis zu 625 Kilometer Reichweite möglich. Die Preise starten bei 37.590 Euro. Gebaut wird der EV4 in der Slowakei. Neben dem Hatchback wird es den EV4 aber auch als Fastback-Limousine geben. Sie allerdings kommt aus Korea, läuft dort in Kias einzigem dedizierten E-Auto-Werk in Gwangmyeong vom Band.
Noch Ende dieses Jahres will Kia den EV5 einführen. Publikumspremiere feiert das SUV auf der IAA Mobility-Messe nächsten Monat in München. Der EV5 gilt mit seiner Länge von 4,61 Metern als „elektrischer Bruder“ des Sportage. Technisch basiert der EV5 zwar auch auf der Konzern-Architektur E-GMP, hat aber im Gegensatz zum EV6 und EV9 kein 800-Volt-System an Bord. Aus Kostengründen entschieden sich die Entwickler für 400 Volt, was den Verkaufspreis durchaus um mehr 5.000 Euro reduzieren dürfte.
Kia Sportage (Facelift 2026)

Dass Kia bei seiner Elektro-Strategie auch in Richtung kompakt und klein denkt, zeigt die Studie EV2 Concept. Das Viermeter-City-SUV soll schon 2026 kommen und trifft hier auf den Renault 4 E-Tech Electric und wenig später auf die Konzern-Drillinge VW ID.2, Skoda Epiq und Cupra Raval. Ob es letztlich sogar unterhalb des EV2 einen Mini-Stromer geben wird, bestätigt Kia heute offiziell nicht. Ein logischer Modellname wäre EV1. Er könnte eines Tages den Picanto beerben. Größte Herausforderung im A0-Segment bleiben die Kosten (Haupttreiber ist die Batterie), denn der EV1 müsste mindestens für unter 20.000 Euro beim Händler stehen. Dass dies möglich ist, zeigen erste Elektrokleinwagen wie Dacia Spring, BYD Seagull und Leapmotor T03 bereits.
Kia: Elektro-Fokus auf leichten Nutzfahrzeugen
Neben den Pkws legt Kia den Elektro-Fokus auch auf leichte Nutzfahrzeuge (LCV). Noch dieses Jahr debütiert der PV5. Den elektrischen Kastenwagen mit seinem recht coolen Design gibt es als Van und als Cargo-Transporter. Länge zirka 4,70 Meter. Über fünf Meter misst der PV7, der für 2027 angekündigt ist. Zwei Jahre später soll dann ein noch größeres Modell folgen. Name: PV9.
Zu Kias Zukunftsplan gehören aber nicht nur Stromer, sondern auch Plug-in- sowie normale Hybride und konventionelle Verbrenner. Jüngst hat der Sportage ein umfangreiches Update erhalten, mit jährlich etwa 150.000 Einheiten in Europa das bestverkaufte SUV der Marke. Beim Design passt sich der neue Sportage optisch den EV-Modellen an. Weder Kosten noch Mühe hat Kia auch im Interieur gescheut. Neuer Bildschirm (gewölbt), neues Lenkrad (zwei Speichen), verbessertes Infotainment plus Konnektivität, KI-Assistent, digitaler Schlüssel, Over-the air-Updates (OTA) sowie In-Car-Payment sind jetzt möglich. Die Preise für den neuen Sportage starten bei 35.190 Euro.
Bleibt zum Schluss noch die Bestseller-Baureihe Ceed. Ein erstes Nachfolgemodell soll angeblich schon 2026 auf den Markt kommen. Vermutlich trennt Kia sich aber vom Namen Ceed und benutzt stattdessen die Modellbezeichnung K4 mit dem Zusatz Hatchback. Denn ein solch sportlich gestyltes Steilheck-Kompaktmodell stellten die Koreaner kürzlich in den USA vor. Warum sollte es nicht auch den Weg nach Europa finden?
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