Manko auf deutschen Autohöfen: Lebensrettende Defibrillatoren fehlen reihenweise
Es geht um nicht weniger als ein "Mehr an Sicherheit auf Reisen": Zum Beginn der großen Sommerreisewelle machte die ADAC Stiftung auf ein drängendes Problem aufmerksam: Defibrillatoren (lebensrettende Geräte bei plötzlichem Herzstillstand) sind entlang deutscher Autobahnen auf Rastanlagen zwar häufig zu finden, auf Autohöfen hingegen fast nie. Das zeige eine aktuelle Erhebung an 50 Standorten entlang der 15 längsten Autobahnen Deutschlands.
Eklatantes Missverhältnis
Während auf 16 der 25 getesteten Raststätten (entspricht 64 Prozent) ein AED (automatisierter externer Defibrillator) installiert war, wurde auf nur einem von 25 überprüften Autohöfen (entspricht 4 Prozent) ein entsprechendes Gerät gefunden. Dabei können Defibrillatoren die Überlebenschance nach einem Herzstillstand deutlich erhöhen, vorausgesetzt, sie sind im Notfall in Reichweite.
Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung, erklärt: "Wenn ein Mensch unterwegs plötzlich in Lebensgefahr gerät, ist schnelle Hilfe entscheidend. Ersthelfende machen den Unterschied, denn sie retten Leben, oft bevor der Rettungsdienst eintrifft. AEDs unterstützen sie dabei sinnvoll. Auch Autohöfe können hier Teil einer starken Rettungskette sein.“
Schnell helfen – sicher handeln
Jedes Jahr erleiden mehr als 120.000 Menschen in Deutschland außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Fachleute betonen: Eine sofort begonnene Herzdruckmassage, ergänzt durch den Einsatz eines AED, kann Leben retten. Die Geräte geben Schritt-für-Schritt-Anweisungen und können auch von Laien sicher angewendet werden. Entscheidend ist, dass sie auffindbar und zugänglich sind.
Die ADAC Stiftung setzt sich seit Jahren für mehr Reanimations-Kompetenz in der Bevölkerung ein – durch Reanimationsunterricht an Schulen, Studien zu Ersthelfer-Apps und die Förderung flächendeckender Standards.
"Viele Raststätten zeigen bereits, wie es gelingen kann", so Tillmann weiter. "Jetzt gilt es, auch die Autohöfe mit ins Boot zu holen. Jeder neue Standort mit einem AED stärkt das Netz der Hilfe – und macht unsere Straßen ein Stück sicherer."
Hintergrund zur Erhebung
Im Mai 2025 wurden insgesamt 25 Rastanlagen und 25 Autohöfe entlang der 15 längsten Autobahnen in Deutschland inkognito getestet. Untersucht wurde, ob ein AED vorhanden ist, wie auffindbar er ist und ob der Standort in Notfallplänen eingetragen ist. Die Ergebnisse zeigen deutlichen Handlungsbedarf – insbesondere auf Autohöfen.
Über die ADAC Stiftung
Die ADAC Stiftung konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die beiden Themen Mobilität und Lebensrettung. Sie setzt sich dafür ein, dass alle Menschen in Deutschland ihrem Bedürfnis nach Mobilität sicher und nachhaltig nachkommen können. Und dass Menschen mit akuten Verletzungen oder in lebensbedrohlichen Situationen im ganzen Land schnelle und wirksame Hilfe erhalten. Zudem fördert sie mit der Einzelfallhilfe gezielt die soziale Teilhabe von Unfallopfern und ihren Familien.
Die Stiftung ist seit ihrer Gründung 2016 auch alleinige Gesellschafterin der gemeinnützigen ADAC Luftrettung und fördert interdisziplinäre Projekte im Rettungswesen.
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